Snyk Voices: Working Super Moms
6. Mai 2022
0 Min. LesezeitMutter zu werden ist so eine besondere Erfahrung, hat aber neben vielen Höhen auch einige Herausforderungen parat, bei denen es viel zu lernen gibt. Doch wie gestaltet sich die Rückkehr ins Arbeitsleben bei Snyk als Working Mom? Bestimmt gibt es hier viel zu berichten. Schließlich liegen mit einer Schwangerschaft und einer Geburt zwei große Ereignisse dazwischen. Heute habe ich die Gelegenheit, mit zwei Frauen bei Snyk zu sprechen, die für mich den Titel „Working Super Moms“ mehr als verdient haben: Noa Korem, Senior Director EMEA Marketing, und Amanda Parks, Senior Director Enterprise Sales. In unserem spannenden Austausch haben die beiden für mich beleuchtet, wie die Rückkehr in ihren Job bei Snyk für sie verlaufen ist.
Noa Korem
Senior Director EMEA Marketing, Tel Aviv

Noa, wie schön, dass du heute bei uns bist! Kannst du uns noch ein wenig allgemein zu dir erzählen, bevor wir auf deine Erlebnisse als werdende Mutter und als Working Mom eingehen?
Noa: Gerne. Ich arbeite inzwischen seit 3,5 Jahren bei Snyk und war bei meinem Einstieg die zweite Mitarbeiterin im Marketing. Zunächst im Produkt-Marketing, dann habe ich den Marketing-Arm für Snyk EMEA aufgebaut. Ich wohne in Tel Aviv, habe drei Kinder und einen Hund.
Wie war dein Mutterschaftsurlaub? Du bist ja gerade erst wieder eingestiegen, richtig?
Noa: Genau. Gerade habe ich mein drittes Kind auf die Welt gebracht, Noemi. Im Vergleich mit meinem ersten war die Zeit im Mutterschutz definitiv viel einfacher: Diesmal hatte ich ja mit so einigen Dingen schon mehr Erfahrung und konnte die Zeit viel besser nutzen und auch mehr genießen. Als ich bei Snyk angefangen habe, kam ich gerade erst aus meinem zweiten Mutterschaftsurlaub. Das war schon alles einigermaßen turbulent. Dass ich jetzt wieder Gelegenheit hatte, mich aus dem Beruflichen rauszunehmen, war daher sehr wichtig. Ein Urlaub ist das Ganze natürlich auch nicht, aber für mich war die Zeit wirklich sehr wertvoll. Außerdem war ich bei meinem dritten Kind nun auch um einiges entspannter.
Lass uns gerne noch ein bisschen in der Vergangenheit bleiben. Als du von deiner Schwangerschaft erfahren hast, was kam dir da als Allererstes in den Sinn? Wie hast du es am Arbeitsplatz und gegenüber deinem Vorgesetzten kommuniziert?
Noa: Ich plane gerne ein gutes Stück im Voraus und möchte immer transparent agieren. Deshalb wollte ich auch sofort meinen Manager informieren und einen Plan für mein Team entwickeln, damit in meiner Abwesenheit alles weiterlaufen kann. Von Anfang an wollte ich auch ganz klar kommunizieren, wie lange ich im Mutterschutz bleiben und inwieweit ich in dieser Zeit involviert sein will. Auch das ist für mich ein wichtiger Aspekt unserer Kultur bei Snyk: Das Team zählt ebenso wie der Einzelne. Mein Manager hat sich dabei toll gegenüber mir verhalten, gleichzeitig auch respektiert, dass ich gerne in meiner Abwesenheit bis zu einem gewissen Grad involviert und informiert bleiben wollte. Absolute Transparenz ist dabei gar nicht so einfach zu bewerkstelligen, und entsprechende Fragen für Vorgesetzte ebenso etwas schwieriger. Ich finde, man sollte dennoch so offen wie möglich kommunizieren und versuchen, eine klare Erwartungshaltung zu setzen, auch wenn man noch nicht alles ganz genau weiß.
Wie hat es sich für dich angefühlt, plötzlich aus diesem Hypergrowth-Modus bei Snyk auszusteigen und dich etwas ganz anderem zu widmen?
Noa: Am Wochenende und im Urlaub fällt mir das grundsätzlich immer recht einfach. Im Mutterschaftsurlaub habe ich mich aber nicht komplett ausgeklinkt. Alle drei Wochen hatte ich Check-ins mit meinem Manager – aus meiner Initiative heraus. Ich wollte einfach auf dem aktuellen Stand bleiben, und außerdem sind viele meiner Kollegen auch zu Freunden geworden. Im Mutterschutz war ich dann sechs Monate, wollte in der Planung für 2022 dann aber unbedingt involviert sein. Erwartet wurde das von mir keineswegs, aber für mich war das sehr wichtig. Ohnehin war ich ja nie komplett abwesend gewesen, konnte mich aber trotzdem hervorragend auf meinen Familienzuwachs und meine persönliche Beziehung zu Noemi als Tochter konzentrieren. Alles in allem hatte ich das Gefühl, dass mir da ein hervorragendes Gleichgewicht gelungen ist. Mein Vorgesetzter war wie gesagt auch sehr verständnisvoll und hat mich super unterstützt. Auch mein Team wusste ich in guten Händen.
Wie hat sich für dich die Rückkehr vom Mutterschutz angefühlt?
Noa: Vergleichend kann ich da auch noch recht gut auf meine erste Schwangerschaft zurückblicken. Damals wurde für mich sehr schnell klar, dass ich meine Perspektive als Mitarbeiterin würde anpassen müssen – hin zu mehr Fokus und Klarheit. Zum Beispiel bleibt mir als Mutter schlicht nicht mehr so viel Zeit zur Weiterbildung wie zuvor. Die Zeit, die ich habe, muss ich also besonders effizient nutzen. Direkt vor meinem Mutterschaftsurlaub habe ich noch am Start unserer Marketing-Aktivitäten in Asien mitgewirkt. Da gab es zum Beispiel Tage, in denen ich um 4 Uhr morgens mit unserem Team in Tokio gearbeitet habe und dann abends mit den Kollegen im Boston. Jetzt ist das absolut unmöglich, denn mein Baby wacht mitten in der Nacht auf, und körperlich kann ich mich nicht mehr derartig pushen. Als Mutter eines Säuglings muss ich allgemein mein Arbeitspensum zurückschrauben – in dieser Hinsicht hilft mir auch die Erfahrung mit zwei Kindern zuvor nichts. Meine Devise lautet daher: mehr Fokus, weniger körperliche Belastung und mehr Ruhe. Schließlich will ich ja auch meiner Rolle als Mutter gut nachkommen.
Hast du dir Gedanken gemacht, wie dein Team auf dein neues Pensum reagieren würde? Hat man deine neuen Grenzen gut akzeptiert?
Noa: In einem Unternehmen wie Snyk ist das wahrscheinlich durchaus etwas einfacher. Schon vor meinem Mutterschutz mit Noemi gab es bei meinen anderen beiden Kindern mehr als nur einmal etwas Kurzfristiges, um das ich mich kümmern musste. Unseren Kernwert „One Team“ habe ich da immer sehr konsequent gelebt gesehen und wirklich viel Verständnis erlebt. Ich habe mich immer ganz fantastisch unterstützt gefühlt. Und ich meine, diese Freiräume muss man sich unbedingt nehmen dürfen, solange man wirklich konzentriert und passioniert bei der Sache ist, wenn es darauf ankommt. Bei Snyk habe ich außerdem das Gefühl, dass man sich wünscht, dass ich mich um meine Familie kümmern kann. Speziell für Eltern halte ich es auch für ungemein wichtig, so ein Arbeitsumfeld zu haben.
Gab es bei deiner Rückkehr eine Herausforderung, die dir besonders schwer gefallen ist? Wie bist du sie angegangen?
Noa: Das war für mich eindeutig die Trennung von meinem Kind. Nach der Geburt erlebt man eine so besondere Phase als Mutter: Man stillt sein Kind, ist ihm Tag und Nacht sehr nahe. In den ersten sechs Monaten waren wir vielleicht für zwei oder drei Stunden nicht in unmittelbarer Nähe voneinander. Diese Phase zu Ende gehen zu lassen, war wirklich schwierig, zumal ich mir Vorwürfe gemacht habe, weil ja ich es bin, die wieder arbeiten gehen möchte. Ich plane keine weitere Schwangerschaft und somit wusste ich auch, dass dies wahrscheinlich mein letzter Mutterschutz sein würde, was ihn umso wertvoller für mich gemacht hat – und alles umso schwerer. Nichtsdestotrotz war ja auch die Wiederaufnahme meiner Arbeit eine fantastische Erfahrung. Ich liebe meinen Job. Dass ich von zu Hause arbeiten konnte, hat mir den Übergang zudem umso leichter gemacht.
Vielen Dank für deinen spannenden Bericht, Noa. Möchtest du uns als Mutter abschließend noch etwas mit auf den Weg geben?
Noa: Wenn ich mit jungen Eltern spreche, höre ich häufig von Schuldgefühlen. Eine Perspektive, die mir persönlich ganz besonders geholfen hat in dieser Hinsicht, möchte ich hier mit den Lesern teilen. Mein Leben ist momentan in einem tollen Gleichgewicht. Dafür bin ich mit meinen Entscheidungen verantwortlich. Die Zeit für meine Kinder und für meine Arbeit wähle ich sehr bewusst und bin dabei auch weiterhin flexibel. Von dieser Warte betrachtet gibt es also gar keinen Grund für Schuldgefühle: Alles liegt in meiner Hand. Möchte ich etwas ändern, kann ich das jederzeit tun. Natürlich kann ich nicht für alles und jeden sprechen. Aber hoffentlich haben zumindest unsere Leser hier bei Snyk diese Möglichkeiten. Ganz generell sollten wir vielleicht unsere Zeit als etwas flexibler Nutzbares sehen. Wir leben in einem Zeitalter, in dem wir frühmorgens arbeiten können und spätabends. Mein Rat lautet daher, für Kinder ganz bewusst und aktiv präsent zu sein und bei der Arbeit ebenso präsent und fokussiert. Wenn ich so agiere und lebe, dann verbringe ich meine Zeit in jedem der beiden Bereiche bedeutsamer.
Vielen Dank für deine Zeit, Noa! Jetzt darf ich Amanda Parks begrüßen und freue mich auf ihren Bericht: Nach ihrem Mutterschutz ist Amanda in einer neuen Rolle wieder bei Snyk.
Amanda Parks
Senior Director Enterprise Sales, Boston

Amanda, auch du bist aus dem Mutterschutz wieder zu Snyk zurückgekehrt. Wie ist es dir dabei ergangen und kannst du für uns noch kurz deine Arbeit bei Snyk allgemein etwas umreißen?
Amanda: Absolut! Bei Snyk angefangen habe ich vor 4 Jahren. Ich bin damals als 29. Mitarbeiterin in Nordamerika zum Unternehmen gekommen. Mein Headcount war die erste Sales-Position für unser Go-to-Market in der Region. Seither habe ich viele spannende Momente erlebt und mehrere Rollen bekleidet.
Wie war dein Mutterschaftsurlaub? Auch du bist noch nicht lange zurück, richtig?
Amanda: Ich hatte eine wirklich fantastische Zeit, habe jede Minute mit meinem Sohn genossen. Geschlafen habe ich dabei aber weniger. Die Geburt ist etwas komplizierter verlaufen, weswegen ich lange gebraucht habe, um mich zu erholen. Darauf war ich so nicht vorbereitet. So war mein Weg zwar etwas beschwerlicher, aber gerade zum Ende meines Mutterschaftsurlaubs war ich dann endlich wieder bei 100 %. Eine wirklich wechselhafte Zeit also – so persönlich und schön, aber gleichzeitig auch sehr hart für mich.
Vielen lieben Dank, dass du das mit uns geteilt hast, Amanda. Ich würde gerne zum Beginn deiner Schwangerschaft gehen. Als du selbst davon erfahren hast und es deinem Vorgesetzten kommunizieren musstest, wie hat sich das angefühlt?
Amanda: Mir ist das wirklich nicht leicht gefallen. Einen Zeitpunkt, wo das einfach gut passt, gibt es schließlich nicht. Für mich war und ist meine Karriere sehr wichtig. Ich war damals gerade erst befördert worden und sollte das Enterprise Sales Team leiten. Neben meiner Rolle hatte sich auch mein Vorgesetzter geändert. Ich wollte es so schnell wie nur irgendwie möglich kommunizieren. Ich war in der 13. Woche und hatte das Gefühl, dass mir ein tonnenschweres Gewicht auf den Schultern lastete. Um uns möglichst viel Planungsvorlauf zu geben, wollte ich meinen Manager proaktiv informieren. Und ich sollte es nicht bereuen: Er hatte eine Vielzahl an tollen Ideen, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte, und so hatte ich auf einmal mehr Unterstützung als erwartet.
Deine Arbeit ist dir sehr wichtig und deine Karriere hat sich hervorragend entwickelt. Wie hat sich da die Vorstellung angefühlt, eine Zeit lang gar nicht mehr zu arbeiten?
Amanda: Der Gedanke hat mich zunächst ziemlich beeindruckt, aber wir hatten einen Plan ausarbeiten können, den wir dann ganz proaktiv umgesetzt haben. Selbst mein Mann war überrascht, hatte fest damit gerechnet, dass ich im Krankenhaus mit dem Laptop im Bett sitzen würde. Aber ich habe mir wirklich die Zeit genommen, um mich in meinem Mutterschutz nicht mit der Arbeit zu beschäftigen. Ein bisschen eher als geplant bin ich allerdings schon zurückgekehrt, um mich wieder etwas einarbeiten zu können. Für die Zeit meiner Abwesenheit hatte ich eine Vertretung zur Teamleitung gewinnen können. Angesichts unseres prognostizierten Wachstums in diesem Zeitabschnitt war das wirklich sehr wichtig und hat auch ausgezeichnet funktioniert. Das Team war in den absolut besten Händen.
Wie gelingt es dir, als Mutter präsent und auch weiter im Job so erfolgreich zu sein?
Amanda: Naja, perfektioniert habe ich das noch nicht. Momentan geht es vor allem nur mit viel Planung. Im Haus bekomme ich Unterstützung und arbeite meist vom Home Office aus. Manchmal gehe ich auch ins Büro, aber speziell für die Stillzeiten ist es natürlich von zu Hause aus viel einfacher für mich. Wenn ich mal nicht auf meinen Sohn aufpassen kann und ihn in andere Hände gebe, bin ich jetzt auch viel ruhiger und kann mich besser auf die Arbeit konzentrieren. Generell werde ich etwas unruhig, wenn mein Zuhause nicht absolut ordentlich und sauber ist, und auch ein paar postpartale Unruhemomente erlebe ich. Mein Sohn ist bald sieben Monate alt und die Vorstellung, nicht bei ihm zu sein, macht mich schon sehr nervös. Wahrscheinlich muss ich diese Trennung von Bereichen erst für mich aufbauen. Bei mir zu Hause herrscht seither auch etwas mehr Unordnung, aber ich möchte das jetzt bis auf Weiteres akzeptieren und mich auf das Wesentliche konzentrieren. Lieber habe ich mehr Zeit für meinen Sohn als weniger schmutziges Geschirr im Spülbecken.
Was ist dir bei deiner Rückkehr zur Arbeit am schwersten gefallen?
Amanda: Ein Teil von mir hat sich riesig darauf gefreut, wieder mehr Struktur in meinen Tagesablauf zu bekommen – und wieder ein klein wenig Zeit für mich. In diesen rund 4 Monaten war ich schon sehr fokussiert auf meinen Sohn und seine Bedürfnisse. Am schwierigsten war es also für mich, ihn nicht den ganzen Tag in meiner Nähe zu haben. Und auch, ihm jemand anderem anzuvertrauen, fiel mir nicht leicht. Für mich ist und bleibt die Planung bei alldem einfach am wichtigsten. Das habe ich aus meiner Arbeit im Vertrieb übernommen.
Hast du sonst noch Tipps und Ratschläge, die du zum Abschluss loswerden möchtest?
Amanda: Mit einer meiner Kolleginnen hatte ich wirklich besonderes Glück. Sie hatte zwei Monate vor mir ein Kind bekommen. So konnten wir uns gegenseitig mental unterstützen. Ihre Herausforderungen waren meine und umgekehrt, und wir konnten uns offen und voller Empathie dazu austauschen. Das war wirklich ungemein hilfreich für mich. Eine Kollegin mit ähnlichem Geburtstermin um sich zu haben oder allgemein jemanden, der schon ein Kind zur Welt gebracht hat, kann ich also wirklich nur jedem raten. Ganz besonders natürlich erstmaligen Müttern. Es gibt einfach so vieles, das auf einen zukommt, bei dem man im Unklaren ist. Jemanden zu haben, der einen ein wenig darauf vorbereiten kann, ist Gold wert. Noch etwas: Gut zu sich selbst sein! Ich bin ja etwas früher als geplant wieder eingestiegen – ich denke, das würde ich beim nächsten Mal anders machen. Lieber würde ich den gesamten Mutterschaftsurlaub nehmen. Im Falle einer schwierigen Geburt sogar noch etwas mehr Erholung einplanen. Das ist es einfach wert, und mit etwas Planung laufen die Dinge schon weiter in der Zwischenzeit, wenn man gut kommuniziert. Als Mutter muss man sich erholen dürfen und jede Unterstützung nutzen, die man bekommen kann. Auch der Mothers at Snyk Slack Channel war enorm hilfreich.
Noa und Amanda, vielen Dank nochmals für eure Offenheit und eure Zeit! Ein Kind auf die Welt zu bringen und Mutter zu werden und zu sein erlebt jede Frau anders. Euer Beitrag war daher wirklich sehr wertvoll.
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